Perfetti (von Professor Carlo Perfetti)
Bei dieser Behandlungsform kommen kognitiv therapeutische Übungen zum Einsatz, die für die Rehabilitation von Patienten mit neurologischen Erkrankungen, z.B. nach einem Schlaganfall, geeignet sind.
Das Therapiekonzept besagt, dass man alle Fähigkeiten des Menschen (wie Bewegung, Wahrnehmung und geistige Leistungen) nicht isoliert betrachten darf. Sie sollen eine funktionelle Einheit darstellen. Das ZNS braucht Informationen vom Körper und der Umwelt, um Bewegungen planen und ausführen zu können, d.h. Bewegung und Sensibilität hängen voneinander ab.
Es geht also darum, das Patienten ihre Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit durch den Einsatz der Kognition (geistige Fähigkeit) verbessern. Hierbei soll die Aufmerksamkeit des Betroffenen gezielt auf die pathologische Verhaltensweise gelenkt werden, um diese wahrzunehmen und zu kontrollieren. Die visuelle Wahrnehmung wird bei diesem Verfahren komplett ausgeschaltet, indem alle Bewegungsübungen mit geschlossenen Augen durchgeführt werden. Die Wahrnehmung der Bewegungen erfolgt also lediglich über den Tastsinn und die Tiefensensibilität.
Ziel ist die Organisation bzw. Reorganisation des Nervensystems. Bei den Übungen nach Perfetti gibt es 3 Behandlungsgrade, welche sich immer weiter steigern. Bei dem ersten Grad werden die Bewegungen von dem Therapeuten geführt, bei dem zweiten Grad werden Bewegungen ebenso geführt, jedoch werden bereits Teile davon vom Patienten übernommen. Bei dem dritten Grad soll der Patient weitestgehend alleine die Bewegung ausführen.